21.09.2008

1. Kiosk Festival Bremen





Im Brockhaus wird der Begriff „Kiosk“ vom entsprechenden türkischen „kösk“ abgeleitet, was ursprünglich einen Gartenpavillon bezeichnete. Heute bezeichnet er aber im allgemeinen ein „freistehendes Verkaufshäuschen u.a. für Zeitungen, Zigaretten, Süßigkeiten, Getränke“.
Im Stadtraum präsentiert sich der Kiosk, die Trinkhalle oder das Büdchen zumeist als beiläufiger Ort, ein Ort zwischen allen Orten gewissermaßen. Gelegen an den Routen der Flaneure oder der Arbeiter, platziert in den kurzen Wartezonen der alltäglichen Wege, an den Fußgängerüberwegen und den Haltepunkten des öffentlichen Personennahverkehrs. Hier treffen der gestrandete Trinker und der Banker aufeinander, die Hausfrau beim Lottospielen und die Gruppe Schüler, die sich auf dem Nachhauseweg mit etwas Süßem versorgt. Am Kiosk duzt man sich, lässt Menschen vor und hinter der Kioskluke in Gesprächen am eigenen Leben teilhaben. Der Kiosk widersetzt sich damit der gestalteten Norm unserer Alltagswelt der Supermärkte und Fastfoodfilialen und bleibt doch ein fragiler, kaum geschützter Ort des Konsums. Kiosk ist Erlebnisarchitektur.

Das Büdchen ist auch eine nahe Welt, die doch so fern erscheint, die nicht mehr recht in eine Zeit passen will, in der das nachbarschaftliche Wissen von und um einander beinahe nur noch in der „Lindenstraße“ existiert.

Alles in allem: Der Kiosk ist ein Ort voller kleiner Geschichten, und als solcher eine große Geschichte wert: Ein Festival, das von den Menschen bestritten wird, die diese Geschichten jeden Tag als Kioskbetreiber oder als Büdchenbesucher erleben. Mit dabei sind Kioske der Neustadt zwischen Buntentorsteinweg, Leibnitzplatz, Friedrich-Ebert-Straße und Langemarckstraße.

12. bis 19. Oktober 2005

20.09.2008

Kiosk Festival - Akteure

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  1. Art to Go Kiosk
  2. Flotte Lotte Schnellreisen
  3. Tienda Columbiana
  4. Quick Schnack
  5. Kiosk Schuler
  6. Cora Frost: Zur Tränke
  7. Love Kiosk
  8. Ratten 07: Literaten Treff
  9. Zum Schwitzkasten

19.09.2008

Kiosk Festival - Programm

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Das Programm des 1. Kiosk Festival zum Runterladen. <--- pdf File

18.09.2008

Kiosk Festival - Presse

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"Ein Tagesgedicht nach Hausfrauenart bitte. Oder nein, doch lieber das Gedicht fürs Herz für einen Euro." Die Bestellungen an den Kiosken der Neustadt sind dieser Tage etwas eigentümlich. Einen Zettel aus dem Sortiment gekramt, räuspert sich der Mann hinterm Tresen des Kiosks am Leibnizplatz kurz - und intoniert. Ein Radfahrer hält irritiert an und stiert. "Art to go" steht auf einem großen Schild neben der Bude, darunter: 1. Kiosk-Festival Bremen. Der Kiosk ist nur ein Provisorium; er zählt zu den 13 kleinen Buden, die bis zum 19. Oktober das Angebot im Neustädter Einkaufssektor um Erstaunliches erweitern. Während Claus Franke von "Art to go" mit seinen beiden nicht weniger schrill gekleideten Kolleginnen das Gedicht als Instant-Produkt wie eine Tütensuppe verkauft, werden andernorts andere Elemente der Kiosk-Kultur lustvoll auf die Spitze getrieben."
(Weser Kurier, 14.10.05)

17.09.2008

Flotte Lotte Schnellreisen

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Oft gerät man beim Plausch an der Bude ins Träumen und begibt sich gedanklich auf eine Reise in ferne Länder. Allerdings braucht niemand in die Ferne zu schweifen – die schöne Neustadt liegt so nah. Deshalb lädt der Reise-Kiosk ein, sich auf die Reise in das eigene Viertel, in die Neustadt zu begeben, z.B. beim Pilzesuchen in den Wallanlagen, zu den Sternen ins Olbers-Planetarium, zu den Orten des Grauens in der Neustadt, während eines Camping-Urlaubs mit Ravioli-Essen.



Manchmal sind diese Erfahrungen wertvoller als der schönste Reisebericht aus fernen Ländern. Wer dennoch auf weite Reise gehen möchte, kann während eines virtuellen Trips z.B. eine Reise in die eigene Kindheit, eine Reise mit rosa Brille in die rosarote Zukunft oder eine Extrem-Abenteuerreise mit Wäscheklammern direkt am Kiosk antreten.



mit Katrin Bretschneider
--> Wallanlagen, neben dem Südbad

16.09.2008

Art to go

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Zu den meistverkauften Kiosk-Waren gehören Instant-Produkte wie Tütensuppen und ähnliches, die nicht nur günstig, sondern auch schnell zuzubereiten sind. Am Instant-Kiosk für Kunst wird diese Idee aufgegriffen: Ohne lange Wartezeiten wird es für wenig Geld auf Wunsch ein Lied, eine Performance, ein Theaterstück, einen Tanz und viele andere künstlerische Produkte zu kaufen geben.



mit Marion Amschwand, Claus Franke, Wandy Allan und Natasha Vahlendieck
--> am Leibnizplatz





Kunst Freiraum Stadt

Open Space Acting - Bürger und Künstler entwickeln einen Stadtteil

- Belebung der Interaktion im öffentlichen Freiraum –
- Stadtteilentwicklung mit künstlerischen Mitteln –

Als die Künstler der Schwankhalle ihr Haus 2003 öffentlich „einräumten“, geriet dies Unternehmen zum „freiräumen“, nämlich von Dächern, Kiosken, Schaufenstern, Telefonzellen, Haltestellen. Es enstand dier Keim der Idee, die heute als „Kunst.Freiraum.Stadt“ heißt und als Projekt zwischen denen, die die Stadt planen und denen, die sie nutzen, wirksam werden soll. Die Künstler machten den Buntentorsteinweg zur Bühne und so auf sich als neue Mieter und Nachbarn aufmerksam. Die Bewohner nahmen sie auf und ihre Ideen an.

Passanten trafen unvermittelt auf sie und blieben stehen, redeten mit ihnen. Geschäftsleute betrachteten die lebenden performativen „Auslagen“ in ihren Fenstern amüsiert und durften darauf hoffen, dass potentielle Käufer sich auch noch später erinnern würden an diesen merkwürdigen Laden.

Die Schwankhalle kam an – sie ist seit ihrem Bestehen ein Identifikations-faktor im Stadtteil geworden und das will sie jetzt schamlos ausnutzen, indem sie mit den Stadtplanern ihren Aktionsrahmen erweitert.

Die Bremer Neustadt liegt mit hohem Einwohnerrückgang, überdurchschnittlichem Ausländer- und Erwerbslosenanteil im internationalen Trend der Segregation innerstädtischer Stadtteile. Die Neustadtswallanlagen, der einzige größere öffentliche Freiraum der Neustadt, bilden das Ausgangspotential, um positiven Einfluss auf das soziale Miteinander und das Stadtbild auszuüben. Hier liegt die Chance, die Mischung der Neustädter sozialen Schichten, ethnischen Gruppen sowie Altersgruppen zusammenzuführen – anhand und mit Hilfe einer gemeinsamen, lokale Alltagskultur einerseits und durchaus fremder künstlerischer Prozesse andererseits, die irritieren und inspirieren sollen. Althergebrachte Nutzungsmuster und deren räumliche Trennung im öffentlichen Freiraum - Kinderspiel, Ruhebereiche, Sport usw.– sollen aufgebrochen und neu belebt werden.

Unter einer künstlerischen Leitung soll ein kulturell inspirierter und lustvoll gestalteter Bespielungs- bzw. Benutzungsprozess erprobt und diskutiert, eine viel stärkere Aneignung des öffentlichen Freiraums als bisher in die Wege geleitet werden. Wir fördern einen Prozeß, den geschlossenen Raum zu verlassen: Künstler verlassen selbst „ihre“ fixen Orte – und holen die Menschen des Stadtteils aus deren geschlossenen Räumen in den öffentlichen Freiraum (zurück). Der öffentliche Freiraum ist die Grundlage alltäglicher Lebensqualität, Ort kultureller Erfahrungen und Highlights – und also unverzichtbar, um eine bewusste, nachhaltige Stadtteilentwicklung zu betreiben.

Die Akteure, die diesen Prozess initiieren, sind Stadtgrün Bremen als Moderator und die Schwankhalle als künstlerischer Impulsgeber. Einrichtungen und Institutionen wie die Stadtteilbibliothek, die Hochschule Bremen, das Amt für soziale Dienste, das Rot-Kreuz-Krankenhaus und Neustädter Wirtschaftsbetriebe (Fa. Beck & Co. beabsichtigt ein Engagement) sollen in die lokale Entwicklung einbezogen sein – als Orte, als Partner und als Nutzer. Die Dynamik, die Zielgruppen und die konkreten Produkte werden nicht im Voraus bestimmt, sondern entwickeln sich während des Prozesses.

Unter einer bei der Schwankhalle angesiedelten Intendanz werden durch künstlerische Initialzündungen für die lokalen Akteure Beteiligungs- und Entwicklungsprozesse im Freiraum angestoßen. Besucher des Parks, auch zufällige, Passanten, Jugendliche, Penner, Kinder, Alkis, Omas, Schulschwänzer, vielleicht sogar Beamte, werden sich zueinander oder zu den agierenden Künstlern bzw. künstlerisch agierenden Laien gesellen, sich und der lebendigen Kunst im öffentlichen Raum Schritt für Schritt näher kommen, sich in eine Interaktion mit den Künstlern hineintrauen – und erfahren, was die Beschäftigung oder Betätigung mit etwas Ungewohntem (das wir u.U. Kunst nennen) mit ihnen macht.

15.09.2008

Quick Schnack - Der Nachrichten-Kiosk

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Der Nachrichten-Kiosk für die direkte Stadtteilkommunikation.
Neben der großen Politik machen am Büdchen die vielen kleinen Dinge des Alltags, Tipps und Tricks im Haushalt, Klatsch und Tratsch - von Meyers neuem Auto über Schmidtsens Hausputz bis Schulzes Ehekrach - die Runde.



Kiosk als wichtigem Informations-Umschlagplatz setzt sich das kreative Team im Nachrichten-Kiosk auseinander. Über Mikrofon wird es Nachrichten aus der Neustadt geben, die jedem die Gelegenheit bieten, lautstark mit den Nachbarn zu klönen.

Von und mit Pony Pedro Berlin.

14.09.2008

Kiosk Schuler

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Der Bahnhofskiosk Schuler kommt mit den Fotos seiner Kundschaft ins Neustädter Exil.



Von und mit Jens Schuler.





13.09.2008

Ahnenamt 2 Neustadt

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Interaktiver Kiosk zur Kontaktaufnahme mit den Neustädter Urahnen.
Eine Vorstellung berühmter und unbekannter Knochen aus dem Bremer und speziell Neustädter Raum. Knochen als besonders haltbare Teile von Menschen und Tieren sind oft mit einer über den Tod des Individuums hinausreichenden Geschichte verbunden.



Nach der täglichen Knochenvorstellung findet ein wechselndes Programm mit Knochentauschbörse, Knochenkochen, Knochenfilmen und Knochenorakel statt.



Ein Knochen-Kiosk von Club Real.



Tienda Colombiana

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Nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt ist die Kioskkultur als wichtiger gesellschaftlicher Bestandteil aus den Straßenbildern nicht mehr wegzudenken.



Einen Einblick in die kolumbianische Welt des Kiosks wird „1:1“, eine Künstlergruppe aus Medellin geben. Im Tienda Colombiana erlebt man neben traditionellen Strassengerichten auch Tanz, Musik und südamerikanisches Feeling.



Mit Josefina Pineta und Mauricio Taborda aus Kolumbien.



12.09.2008

Zur Tränke

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Kioske werden auch Trinkhallen genannt, zurückgehend auf ihre alte Bedeutung als Wasserquelle für Reisende und das fahrende Volk. Hierbei geht es jedoch nicht nur um den durstlöschenden Quell für den Leib, sondern auch um das „Tränken“ der Seele. Diesen Aspekt wird der Tränke-Kiosk näher betrachten.



Von und mit Cora Frost und Familie.





Zum Schwitzkasten

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Heiß wird es im Sauna-Kiosk: Die Berliner Gruppe „Hamsterdamm“ kommt mit ihrer mobilen Sauna in die Neustadt. Klönschnack im Saunabus statt an der Bude!












Kontakt

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kunst freiraum stadt wird gemeinsam konzipiert und organisiert von der Schwankhalle Bremen und Stadtgrün Bremen.

SCHWANKHALLE
Buntentorsteinweg 112
28201 Bremen

Telefon: 0421-700 141
Fax: 0421-520 80 715
Email: mail@schwankhalle.de

www.schwankhalle.de

10.09.2008

Literaten-Treff

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Seinem Namen "Literaten-Treff" wird der Kiosk am Leibnizplatz alle Ehre machen: Die Künstler des Berliner Obdachlosen-Theaters "Ratten 07" werden gemeinsam mit Stammgästen des Büdchens künstlerisch aktiv. Als Clowns unterschiedlicher Berufsgruppen werden sowohl Sprichwörter als auch große Weltliteratur nachgespielt und neu interpretiert.







Freiräumen





Eine Wohnraum-, Laden- und Autobespielung in der Neustadt und der Bremer City.

Im September 2003 wurde die Schwankhalle am Buntentorsteinweg 112 in der Bremer Neustadt eröffnet - ein neues städtisches Theater für die Performing Arts. Die steptext dance company, Quartier e.V., die MusikerInnen-Initiative Bremen und das Junge Theater Bremen, die die Schwankhalle betreiben, haben sich mit der ersten Reihe freiRÄUMEn! im Sommer 2003 quer durch die Stadt ihrem neuen Zentrum genähert - und ihr Publikum mit auf diese künstlerische Abenteuerreise genommen.





2004 soll diese Stadtreise - mit neuen Veranstaltungsformen, neuen, unentdeckten Locations, internationaler Beteiligung und im ersten Jahr initiierten Koproduktionen - fortgesetzt werden: Das Junge Theater Bremen und die Schwankhalle arbeiten an einer Festivalkonzeption, die auch in den folgenden Jahren darstellende Kunst im Stadtraum präsentieren soll.



"Manchmal muss man sich einfach die Freiheit nehmen und sich einen Raum erfüllen": Anja Wedig, Eva-Maria Oelker und Carsten Werner haben freie Räume gesucht, um sie mit freier Kunst kurzzuschließen: Darstellende Kunst im öffentlichen Raum.



Von Anfang Juni bis Ende September erkunden Künstler und Zuschauer gemeinsam Wohnungen und Ladenlokale,Parkhaus, Hotel und Telefonzelle. "Sprechende" Räume und stille Szenen, städtische Bilder und intime Töne eröffnen eine andere Wahrnehmung des Alltag; ein Auto wird zur dramatischen Hülle, Hotelzimmer und ein Reisebus werden zur Bühne. In einer theatralischen Recherche gehen wir auf die Suche nach der Kunst im Leben (oder der Realität in der Kunst), provozieren Verständigung und behelligen mit kreativen Prozessen - unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und echten Lebens.



Schwankhalle und stadtgrün bremen in Kooperation mit dem Jungen Theater Bremen und steptext dance project.